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Das solltest Du wissen, wenn Du Zwergkaninchen hältst

Zwergkaninchen sind süß und kuschelig. Für Menschen, die arbeiten oft das ideale Haustier. Sie sind klein und laden in jeder Hinsicht zum Kuscheln ein. Doch sind die kleinen Hasen noch so niedlich, muss man bei ihrer Haltung so einiges beachten. Wir geben Tipps, wie man Zwergkaninchen richtig hält.

Zwergkaninchen dürfen grundsätzlich ohne die Erlaubnis vom Vermieter gehalten werden, da sie zu den Kleintieren gehören. Die hoppelnden Mitbewohner haben besondere Bedürfnisse, die auf jeden Fall beachtet werden sollten. Es liegt in ihrer Natur Gänge und Höhlen zu graben. Daher ist es schwierig, die kleinen Hasen in der Wohnung auszulasten, auch wenn sie im Sommer Auslauf im Garten haben.

Das Gehege sollte in jedem Fall gut gestaltet sein und genug Bewegungsfreiheit und Beschäftigungsmöglichkeiten bieten. Außerdem sollten sie Möglichkeiten zum Buddeln und Kontakt zu Artgenossen haben.

Eine Anschaffung muss gut durchdacht sein

Wer übernimmt die tägliche Pflege? Was passiert in den Ferien mit dem Tier? Kann der Tierarzt bezahlt werden? Über all diese Fragen solltest Du vor der Anschaffung eines Zwergkaninchens nachdenken und bestenfalls Aufgaben vorher festlegen. Du solltest Dir auch darüber im Klaren sein, dass mit der Kaninchenhaltung eine anspruchsvolle Aufgabe auf Dich zukommt.

Zwergkaninchen im Gras zum Artikel Kaninchen impfen lassen
Foto: shutterstock.com/Logra

Zwergkaninchen kommunizieren mit Körpersprache

Zwergkaninchen sind in ihrem Verhalten anders als zum Beispiel Hunde oder Katzen. Sie sind sehr ruhige und sanfte Tiere. Bei Gefahr oder Aufregung Klopfen sie mit ihren Hinterläufen auf den Boden. Bei akutem Risiko können sie auch mal fauchen, knurren oder sogar schreien und wehren sich mit Kratzen und Beißen.

Wenn sie „Männchen“ machen, wollen sie sich einen besseren Überblick über die Umgebung verschaffen. Ob Dein Kaninchen entspannt ist, erkennst Du, wenn es mit ausgestreckten Hinterläufen auf der Seite liegt.

Kaninchen sind sehr schreckhafte Tiere, deshalb solltest Du Dich dem Gehege immer vorsichtig nähern. Auch sollte nicht nach dem Tier gegriffen werden. Du kannst es zähmen, indem Du es immer wieder behutsam und geduldig aus der Hand fütterst. Auch Kindern solltest Du einen behutsamen Umgang mit dem neuen Familienmitglied beibringen, weil die Tiere empfindlich sind.

Viel Bewegungsmöglichkeit sind das A und O für ein glückliches Kaninchen

Wenn man sich ein Zwergkaninchen anschafft, sollte man immer daran denken, dass die Tiere einen hohen Bewegungsdrang haben und ein hohes Bedürfnis nach Gesellschaft. Auch ein Meerschweinchen kann die eigenen Artgenossen nicht ersetzten, weshalb Kaninchen immer in kleinen Gruppen gehalten werden sollten.

Böcke solltest Du kastrieren lassen. Es sollte ein weitläufiges, gut strukturiertes Gehege vorhanden sein, um Konfliktpotentiale innerhalb der Gruppe zu minimieren.

Innenhaltung von Zwergkaninchen

Die handelsüblichen Käfige bieten den Kaninchen bei ihrem hohen Bewegungsdrang keine gute Haltungsmöglichkeit. Ihre Muskulatur bildet sich zurück und die zu kleine Gehegegröße kann sogar zu Verhaltensstörungen führen, wie knabbern an den Gitterstäben, stereotypes Scharren oder Bissigkeit.

Für eine artgerechte Haltung sollte daher eine ganze Zimmerecke für die kleinen Kaninchen umgestaltet werden. Das Gehege sollte aber nicht von allen Seiten einsehbar, sowie für Hunde und Katzen unerreichbar sein. Ebenfalls sollte es nicht am Fenster oder der Heizung liegen. Für die Tiere ist die Wohlfühltemperatur bei 18 bis 20 Grad.

Jedes Tier benötigt zudem sein eigenes Haus zum Schlafen und Zurückziehen. Einstreu sollte in mehreren Lagen sein. Als erste Lage empfiehlt sich Zeitung oder Zellstoff mit saugfähigem Rindenmaterial, Hanf- oder Kleintierstreu darüber. Als oberste Schicht sollte den Tieren eine Heu- oder Strohschicht dienen. Das gesamte Einstreu sollte einmal die Woche gewechselt werden.

Zwei Zwergkaninchen
Foto: shutterstock.com/Dora Zett

Außerdem solltest Du daran denken, erhöhte Ebenen wie Kisten, Baumstämme in das Gehege einzubauen, damit die Kaninchen einen Ausguck haben. Die Tiere benötigen auch Beschäftigungsmöglichkeiten, wie ungiftige Äste zum Nagen, sowie Röhren und Wurzelstöcke zum Verstecken. Als Möglichkeit zum Graben können große Schalen mit Erde oder Sand für die Tiere befüllt werden. Näpfe für Wasser und Futter stehen am besten etwas erhöht. Du kannst mit einer Schale gefüllt mit Einstreu in einer bestimmten Ecke des Geheges dafür sorgen, dass die Tiere dort ihr „Geschäft“ verrichten. Die Streu im Bereich einer bevorzugten Toilettenecke sollte täglich erneuert werden.

Außenhaltung von Zwergkaninchen

Zwergkaninchen können auch das ganze Jahr über im Außengehege leben. Am besten setzt Du die Tiere nach draußen, wenn die Nächte frostfrei bleiben. So können sie sich am besten an die neue Umgebung und die neuen Temperaturen gewöhnen. Es sollten genau wie bei der Haltung in der Wohnung genug Möglichkeiten zum Verstecken sowie reichlich Heu und Stroh zum Wärmen vorhanden sein.

Eine isolierte Hütte mit mehreren Ebenen dient im Winter als Schutz vor Nässe und Frost. Das Außengehege sollte genauso abwechslungsreich mit verschiedenen Naturmaterialien gestaltet sein, wie das Innengehege. Du solltest besonders darauf achten, dass das Gehege aus- und einbruchsicher ist. Am besten ist es, wenn Du das Gehege überdeckst und eingräbst. Außerdem sollte der Boden mit einem Untergrabschutz zusätzlich abgesichert werden, da die Tiere leidenschaftliche Höhlenbauer sind.

Kaninchen im Garten
Foto: pixabay.com/Schanin

Wenn Du nun auf den Geschmack gekommen bist und Dein neuer Liebling ein Kaninchen werden soll, dann schau doch am besten mal im DeineTierwelt-Tiermarkt vorbei und gib den Kaninchen eine zweite Chance.

Ganz wichtig ist es, dass Du immer auf eine abwechslungsreiche Strukturierung des Geheges achtest, da auch ihre Verwandten, die wilden Kaninchen, den ganzen Tag beschäftigt sind. Wenn Du Deinem kleinen Mitbewohner genug bietest, sollte einem glücklichen Kaninchenleben bei Dir zu Hause nichts im Wege stehen.

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